Kultur

Robert Menasse erhält Deutschen Buchpreis 2017

Titel: Die Hauptstadt


Robert Menasse auf dem Blauen Sofa der Buchmesse (Quelle: Ekkehard Boldt)
GDN - Zum zehnten Mal wurde in diesem Jahr der Deutsche Buchpreis vergeben. Als unabhängiger Literaturpreis hat er zum Ziel, deutschsprachige Literatur national und international ins Gespräch zu bringen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Börsenverein...
...des Deutschen Buchhandels Stiftung jährlich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den deutschsprachigen "Roman des Jahres" aus. Ziel des Preises ist es, über Ländergrenzen hinaus Aufmerksamkeit zu schaffen für deutschsprachige Autoren, das Lesen und das Leitmedium Buch. Verlage können sich mit ihren Titeln direkt um die Auszeichnung bewerben. Die Besonderheit: Auch Titel, die sich zum Zeitpunkt der Ausschreibung noch in der Produktion befinden, sind zum Auswahlverfahren zugelassen. Darüber hinaus steht der Deutsche Buchpreis für eine garantiert unabhängige und kompetente Preisträgerermittlung: Die sieben Juroren prüfen alle eingereichten und den Teilnahmekriterien entsprechenden Bücher.
Robert Menasse
Quelle: Ekkehard Boldt
Der Gewinner des Deutschen Buchpreises 2017 ist Robert Menasse. Er erhielt am 09.Okt. die Auszeichnung für seinen Roman “Die Hauptstadt“ (Suhrkamp). Die Preisverleihung fand im Frankfurter Römer vor 300 Gästen statt. Die Begründung der Jury: “Das Humane ist immer erstrebenswert, niemals zuverlässig gegeben: Dass dies auch auf die Europäische Union zutrifft, das zeigt Robert Menasse mit seinem Roman “šDie Hauptstadt“˜ auf eindringliche Weise.
Dramaturgisch gekonnt gräbt er leichthändig in den Tiefenschichten jener Welt, die wir die unsere nennen. Und macht unter anderem unmissverständlich klar: Die Ökonomie allein, sie wird uns keine friedliche Zukunft sichern können. Die, die dieses Friedensprojekt Europa unterhöhlen, sie sitzen unter uns - “šdie anderen“˜, das sind nicht selten wir selbst. Mit “šDie Hauptstadt“˜ ist der Anspruch verwirklicht, den Robert Menasse an sich selbst gestellt hat: Zeitgenossenschaft ist darin literarisch so realisiert, dass sich Zeitgenossen im Werk wiedererkennen und Nachgeborene diese Zeit besser verstehen werden.“
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.